Mein Hund, mein Ex und der tägliche Wahnsinn

Was mache ich bloß mit meiner Kollegin. Jetzt hat sie einen Rüffel vom Bigboss bekommen und war sowohl Freitag als auch heute total durch den Wind. Am Nachmittag musste ich dann ihre Fehler ausbügeln, wodurch meine Arbeit mal wieder liegen geblieben ist.
Das hat mich volle zwei Stunden gekostet die Fehler wieder zu korrigieren, Termine abzusagen, bzw. umzulegen, Ordner umheften, falsche Überweisungen zurückfordern, und und und.

Wenn ich morgen noch mal was sage, ist sie nur noch verunsicherter...das ist ein Teufelskreis. Shit, ich weiß echt nicht wie ich das auf sanfte Weise hinkriegen soll.

Hach ja...denken ist was Schönes, oder? An manchen Tagen fällt es manch einem Menschen aber richtig schwer....aber ich sollte am Anfang beginnen:

Wir strukturieren ein wenig um in der Firma. Chef hat mein Aufgabengebiet etwas erweitert und ich bewege mich in Richtung Assistentin der Geschäftsleitung...hört sich toll an, isses aber nicht. Das heißt eigentlich nur, dass ich mehr Aufgaben übertragen bekomme, immer mehr in das Bestellwesen integriert werde und wunderschöne Sonderaufgaben übernehmen darf.
So eine Sonderaufgabe bestand darin mich mit dem Fensterbauer unserer Geschäftsräume auseinander zu setzen. Eine Türe schließt nicht mehr richtig und an den Fensterrahmen löst sich die Gummierung. Nach zwei Anläufen hatten wir endlich für heute einen Termin vereinbart. 12.00 Uhr. Pausenzeit.

Ich zog mich also zur Essenszeit zurück und sagte meiner Kollegin, dass sie mich bitte rufen solle, wenn der gute Mann kommt. Um 12.45 Uhr stapfte ich mit vollem Magen und starkem Kaffeedurst die Treppe herunter und fragte sie, ob der Fenstermensch immer noch nicht da gewesen sei.

Sie: "Doch, A., der war eben hier."

Da läuteten bei mir die Alarmglocken.

Sie:" Aber ich bin mit ihm nach hinten gegangen und habe ihm die Türe gezeigt."
Ich:" Gut. Und was sagt er zu den Fenstern?"

ENTSETZEN...das konnte ich den Augen von meiner Kollegin lesen. Pures Entsetzen.

Sie:" Scheisse. Das hab ich vergessen! Jetzt ist der wieder weg."

Sie versuchte noch die Firma zu erreichen (den Namen des Mitarbeiters der soeben bei uns war, hatte sie nicht erfragt.), aber dort läuft nur der Anrufbeantworter.
Sehr schön! Nun kann ich dem Menschen wieder tagelang hinterher laufen, um einen neuen Termin zu vereinbaren!

Auf meine Frage: "Warum hast du mich denn nicht gerufen?" antwortete sie:" Das kann ich dir auch nicht sagen."

Ich rolle seither nur noch mit den Augen...das geht mir echt nicht in den Schädel.

Am Freitag hat mein Chef mich gefragt, ob ich ein Fernstudium machen würde. Das würde sechs Monate dauern, dazu zwei Wochenenden Praxis mit anerkannter Prüfung. Dann würde ich mich "Fachkraft für seniorengerechtes Wohnen" schimpfen. Hmmmmm. Ich habe am Wochenende darüber nachgedacht und ich denke ich werde das Angebot annehmen! Davon provitiert die Firma, ich selbst und meine Kollegen natürlich auch, denn ich gebe mein Wissen weiter.

Vielleicht hilft mir das auch aus meiner Antriebslosigkeit, weil ich dann wieder ein Ziel vor Augen hätte.

Gestern hatten wir mal wieder den Tag der unangenehmen Kunden. Einer davon war ganz speziell:

Die Tür schwingt auf und ein Herr mittleren Alters stapft zur Empfangstheke:

Ich: Guten Tag.
Stille
Ich: Mein Name ist Frau N., was kann ich für Sie tun?
Er: Ich will Kupferrohr.
Ich: Welche Dimension brauchen Sie und wieviel?
Er: Dimension?
Ich: Welchen Durchmesser muss das Kupferrohr haben?
Er: Ich brauche einfach Kupferrohr! Das kann doch nicht so schwer sein!

Oh so eine pampige Art liebe ich!

Ich: Wofür brauchen Sie das Rohr denn, wenn ich fragen darf, damit wir Ihnen das richtige Rohr verkaufen können.
Er: Haben Sie nun Kupferrohr oder nicht?
Ich: Ich kann Ihnen das Rohr gerne zeigen und Sie schauen was Sie benötigen.

Also stapfte ich mit ihm zusammen zum Lager. Er schaute sich die Rohre an.
Er: Die haben ja unterschiedliche Durchmesser!
Ich: Das habe ich eben versucht Ihnen zu erklären, Herr... Entschuldigung wie war ihr Name?
Er: Dann muss ich noch mal nachmessen welches Rohr ich brauche.

Er drehte sich um und ging ohne ein "Auf Wiedersehen", oder mir auch nur seinen Namen genannt zu haben.

Kurze Zeit später fand meine Kollegin auf der Theke eine Brille. Der freundliche Kunde hatte sie vergessen. Da ich weder Namen noch Telefonnummer hatte, konnte ich ihn nicht kontaktieren.

Heute Vormittag stapfte besagter Mann wieder in den Laden.
Er: Habe ich hier meine Brille vergessen?
Ich: Guten Morgen! Ja, ihre Brille liegt hier.
Er: Warum haben Sie mir nicht Bescheid gesagt!!! Ich habe die ganze Zeit gesucht!
Ich: Wie bitte soll ich Sie kontaktieren, wenn Sie mir noch nicht einmal Ihren Namen nennen? Geschweige denn Ihre Telefonnummer? Es tut mir leid, Herr wie auch immer Sie heißen, ich finde Ihre Art äußerst unangebracht!

Ihm stieg die Röte ins Gesicht...vor Scham oder vor Wut...keine Ahnung. Er drehte sich wortlos um und verließ das Büro.

Mein Chef stand schmunzelnd im Türrahmen.
Chef: Der war gestern Abend noch hier und wollte Kupferrohr. Konnte ich ihm aber nicht verkaufen, weil er die Dimension nicht wusste.

Das war wirklich ein wundersam intelligenter und freundlicher Zeitgenosse!!!

Meine Herren, so einen ersten Arbeitstag nach dem Urlaub habe ich ja noch nie erlebt! NIX PASSIERT! Kaum Fragen, kaum vom Chef vergessene Absprachen...ich bin begeistert!

Mal schauen was er mir noch erzählt, wenn meine Kollegin heute Nachmittag weg ist, aber ich bin guter Dinge!

...nach Rückkehr des Chefs. Seine Laune war gestern definitiv besser.

Jetzt hat sich herausgestellt, dass mein "lieber" Kollege bei der Badplanung meiner Eltern so richtig Mist gebaut hat. Chef ist heute dem Monteur hinterher und hat alles umgeworfen, was geplant war. Ich bin ziemlich geladen!

Mal schauen wie es sich hier weiter entwickelt...

...ist angebrochen, dann hat mein Kollege endlich Urlaub und der Chef kommt wieder!!! Schon seltsam, denn die meisten Angestellten freuen sich, wenn der Chef weg ist...bei mir ist es umgekehrt.
Es hat diese Woche einmal richtig heftig gekracht zwischen uns, aber das hat bei ihm eigentlich keinen Sinn, denn er gesteht sich keine Fehler ein.

Ich gehe immer noch auf dem Zahnfleisch und hoffe die nächste Woche noch einigermaßen über die Bühne zu bekommen. Erholung am Wochenende ist diesmal nicht drin, da mein lieber Vater sein Badezimmer schon mal demontieren will...sprich Fliesen abschlagen, Wanne raus, etc. Eigentlich hat sich mein Bruder zur Hilfe angekündigt, aber ob er kommt....who knows?

Für heute ist das Motto: Hoffentlich geht die Zeit bis 15.00 Uhr schnell um!

...alleine mit meinem Kollegen. Das geht echt auf keine Kuhhaut, was im Moment los ist. Man könnte jeden Tag 16 Stunden arbeiten und hätte immer noch nicht alles erledigt, aber ich habe ja dazu gelernt!!!

Jahaaa...auch ich bin lernfähig. Früher habe ich mich verrückt gemacht, wenn ich nicht alles geschafft habe. Heute sage ich mir "Das Wichtigste ist gemacht, der Rest muss eben warten!"

Und jetzt gleich mache ich mich nach wieder mal einer Überstunde auf den Weg in den Supermarkt und dann nach Hause zu meinem Wauzi und meiner Couch.

...Seattle? Leider nein. Eher: Schlaflos in der Nähe von Köln.

Ich bin totmüde ins Bett gefallen gestern Abend. Weil ich so müde war, bin ich früher als sonst in die Federn gehuscht. 22.30 Uhr. Eingeschlafen bin ich relativ schnell, aber wie alle letzten Nächte war ich sechs Mal wach. Das nervt. 2:15 Uhr, 2:59 Uhr, 3:44 Uhr, 4:12 Uhr, 5:10 Uhr, 5:30 Uhr. Um 5:45 Uhr stehe ich jeden Morgen auf.

Heute Abend mache ich mir eine heiße Milch mit Honig. Vielleicht hilft das ja. Besser wäre es, wenn es eine Möglichkeit gäbe meinen Kopf leer zu fegen, bevor ich ins Bett gehe. Ich wälze meine Probleme meist nachts durch die Gegend.

Klar, dass ich mal wieder wie zerschlagen auf der Arbeit sitze. Kaffee habe ich schon zu mir genommen und hoffe, dass die Wirkung des Koffeins bald einsetzt. Mein Kollege klagt über starke Kopfschmerzen und hat schon angekündigt, dass er eventuell nach Hause geht. Das wäre der Supergau! Kollegin und Chef in Urlaub, Kollege krank? Dann säße ich alleine im Büro...

...mit diesen Worten könnte man mich heute einwandfrei beschreiben.

Meine Kollegin ist ab heute für zwei Wochen in Urlaub...Chef ist auch noch solange weg. An und für sich absolut kein Problem...wenn da nicht mein Gemütszustand wäre. Ich kriege nichts auf die Reihe, nichts geschafft. Mein Schreibtisch läuft über, ich hatte heute viele Kunden in der Ausstellung zur Beratung, viel Telefon. Normalerweise liebe ich solche Tage...je mehr es brummt desto besser kriege ich alles auf die Reihe. Aber heute? FURCHTBAR! Ich könnte mich selbst in den Allerwertesten treten, aber ich arbeite und arbeite und arbeite und habe das Gefühl nichts wirklich geschafft zu haben.

Und dann habe ich heute auch noch Schlussdienst! Das heißt statt um 16.30 Uhr komme ich erst um 17.30 Uhr weg...na das hat mir noch gefehlt!!!