Mein Hund, mein Ex und der tägliche Wahnsinn

Darf man jemandem sagen, dass er doch bitte nicht immer mit offenem Mund dasitzen soll?

Frau R. macht das den ganzen Tag und sie sitzt mir gegenüber. Glücklicherweise sitzen wir ein wenig versetzt, aber unangenehm finde ich das schon.

Freitag, 20.05.11, 11.45 Uhr

Neue Kollegin (Frau R.) musste im Vorfeld einen Termin mit Frau Müller schon dreimal verschieben. Frau Müller verständlicherweise sauer.

M. kommt ins Büro und sagt ihr, sie solle Frau Schmidt anrufen und sagen, dass er gegen 12.15 Uhr zur Reparatur kommt. R. telefoniert; M. steht neben mir.

Das Gespräch nimmt seinen Lauf und mir kommen Zweifel...da stimmt doch was nicht!

R. legt auf.

"Ähm, Frau R., mit wem haben Sie denn da gerade gesprochen?"

(Pampig) "Na mit Frau Müller!"

M. schaut sie an, schaut mich an und sagt "Ich habe aber gesagt Sie sollen Frau Schmidt anrufen! Das Material für Frau Müller habe ich überhaupt nicht!"

Frau R. wird blass, schluckt und würgt hervor "Ich glaube mir wird schlecht. Was denn nun?"

Ich: "Es tut mir leid, aber Sie müssen die gute Frau noch einmal anrufen und sagen, dass Sie sich geirrt haben."

"Können Sie das nicht machen, Frau N.?"

"Oh nein, so einfach ist das nicht. Die Suppe haben Sie sich eingebrockt und die müssen Sie auch selbst wieder auslöffeln. Ich habe Ihnen schon hundertmal gesagt, dass Sie besser zuhören müssen!"

Sie hat dann auch angerufen, war aber den Rest des Tages sauer auf mich *schulter zuck*.
Als sie in die Pause ging, hat sie nicht gesagt, dass sie geht, zum Feierabend hin wurde ich auch geschnitten...könnte echt zum Lachen sein, wenn ich nicht die Aussicht hätte noch ein paar Jahre mit der Frau zusammen arbeiten zu müssen!!!!!

...mit der neuen Kollegin. Gestern sprach mich beim Einkaufen ein Kunde von uns an, was wir uns denn da ins Haus geholt hätten. Die Frau wäre unfreundlich am Telefon, könne sich seinen Namen nicht merken, obwohl er schon mehrfach mit ihr gesprochen hat und noch viele schöne Dinge mehr.
Tja, was sagt man dazu? Natürlich, dass sie noch Einarbeitungszeit braucht und den Kundenstamm noch nicht kennt...Ausreden halt. Er sagte dann noch, dass es doch möglich sein muss, wenn man an zwei Tagen hintereinander miteinander spricht, den Gesprächspartner aber nicht erkennt und nicht zuordnen kann.

Warum sagen die Kunden das immer MIR? Wieso treffen sie meinen Chef nicht irgendwo und sagen IHM das? Wenn ich das weitergeben würde, würde er mir nicht glauben.

Zumindest versuche ich meinen Zorn im Zaum zu halten und mich nicht mehr so sehr über sie aufzuregen...

So...da bin ich wieder auf der Arbeit nach einer Woche Erholung. Der Urlaub war angenehm, da ich die Seele wirklich habe baumeln lassen. Habe viel für mein Fernstudium lernen können, aber die Arbeit hat mich so ganz nicht losgelassen, da ein paar Kollegen zwischendurch anriefen. Aber besser so, als dass die Baustelle schief läuft.

Heute wurde ich dann von einigen Leuten zur Seite genommen und man klagte mir sein/ihr Leid der letzten Woche. Seltsam, dass alle mit mir kommunizieren können, aber nicht miteinander.

Die nächsten zwei Wochen, in denen mein Chef nicht da ist, werden sicherlich wieder hart, aber ich bin ja ausgeruht :))

Heute startet er...der große Betriebsausflug nach Linz. Keiner hat wirklich Lust und die SMS häufen sich an diesem Morgen, in denen die Kollegin und die Kollegen mitteilen, dass man am liebsten zu Hause bleiben möchte. Aber meist wird es dann am Schönsten...so lauten meine Antworten.

Persönlich habe ich keine Lust mit der Neuen auch noch meine private Zeit zu verbringen und meine engsten Leute wollen mich abschotten. Sie wollen sich so setzen, dass sich niemand dazwischen drängen kann...finde ich super lieb, aber wenn es so ist wie auf allen bisherigen Ausflügen und Feiern, dann habe ich nach höchstens einer Stunde meinen Chef an meiner Seite sitzen.

Ich lasse mich überraschen wie es wird. In 15 Minuten fahren wir meine Kollegin holen und werden dann vom Firmenbus im Ort eingesammelt.

Mein lieber Chef macht im Moment den Rundumschlag und bringt die Stimmung in der Firma unter den Gefrierpunkt...super, da wir am Samstag einen Betriebsausflug machen! Die Jungs haben schon zu mir gesagt, dass wir nachher noch woanders hingehen...ohne die Führungsebene. Da wir alle für den Ausflug zusammen gelegt haben im Laufe der letzten Jahre und ich zur Finanzministerin ernannt wurde, werde ich wohl bis zum bitteren Ende mit von der Partie sein. Aber ich habe ja nächste Woche zwischen all meinen jetzt schon vereinbarten Arztterminen (da komme ich sonst nicht zu) Zeit mich auszuruhen. Die Blutuntersuchung habe ich auf Ende der Woche geschoben...da sind die Werte dann sicher wieder in Ordnung ;)

Jetzt muss ich morgen noch alles in Ordnung bringen und kann dann ganz beruhigt meine Woche auf Überstunden abfeiern. Ich hoffe nur es wird nich wie Dienstag-Nachmittag (da hatte ich frei), denn alle Nase lang klingelte mein Handy und meine Kolleginnen waren am Apparat, weil sie Fragen hatten.

Wir werden sehen...

...dass die neue Kollegin bleibt.

Ich hatte eine fast zweistündige Unterhaltung mit ihm am Montag-Abend. Er meint sie wäre super. Nachdem ich meine Meinung dazu gesagt hatte, wurde mir aufgezeigt, dass ich ja so gar nichts richtig mache in meinem Job. Mir wurde gesagt ich würde über zuviel Arbeit jammern...ich würde dem Druck nicht gewachsen sein...ich würde mich "anstellen". Das war so ein (Achtung Ironie angeschaltet) NETTES (Ironie aus) Gespräch!!!!

Dann wollte er mir auch noch vorschreiben, dass ich mich "privat" der neuen Kollegin öffnen sollte. Ich würde mich sperren.

Klar sperre ich mich und das aus gutem Grund. Ich habe ihm gesagt, dass ich mit der Dame auf privater Schiene nichts zu tun haben möchte und das traf natürlich auf Unverständnis.

Am Ende habe ich meinem Chef den Inhalt des Gesprächs noch einmal zusammen gefasst und ihm gesagt, dass ich die Dame einarbeite, aber er mir nicht vorschreiben kann sie auch zu mögen.

...und verhaue meine neue Kollegin. Ich komme morgens schon mit mieser Laune zur Arbeit, was bei mir nur äußerst selten vorkommt. Sie reizt mich bis aufs Blut. Sie ist übermäßig neugierig, auch bei Sachen, die sie überhaupt nichts angehen.

Sie macht die Arbeit nicht genau genug. Aufgeschrieben hat sie alles haarklein, aber sie schaut nicht auf ihre eigenen Notizen und dadurch passieren dämliche Fehler.

Ich mag echt nicht mehr! Das ist doch verschwendete Zeit ihr alles zu erklären.

Heute hat sie mich viermal das gleiche gefragt. Meine (zugegebenermaßen etwas schnippische Antwort): "Ich sage Ihnen das jetzt noch ein letztes Mal. Dann suchen Sie selber."

Bisher habe ich in meinem Leben immer Wert darauf gelegt fair zu anderen Menschen zu sein. Da ich als dicker Mensch bereits viel habe einstecken müssen, agiere ich nach dem Motto "Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andren zu".

Diese Einstellung stößt mit meiner neuen Kollegin an ihre Grenzen, bzw. ist schon darüber hinaus gegangen.

Ich merke zunehmend, dass ich ungerecht werde...gebe schnippische Antworten, bin mit ihr strenger als ich es zuvor mit M. war. Als M. angefangen hat, habe ich sehr viel Geduld mit ihr gehabt und auch heute noch, nach drei Jahren, beantworte ich ihre Fragen ohne mit der Wimper zu zucken.
Bei der Neuen sehe ich aber keine Bemühung die Dinge zu verstehen. Sie fragt und fragt und fragt und schreibt sich nichts auf, obwohl ich ihr das schon mehrfach gesagt habe. Mittlerweile bin ich dazu übergegangen sie mehr suchen zu lassen und die Fragen nicht gleich zu beantworten. Wenn man sich etwas erarbeiten muss, bleibt es ja besser hängen. Ihr Kommentar "Nun sagen Sie mir das doch einfach, dann muss ich nicht lange suchen."

Am Donnerstag erzählt sie mir noch, dass sie noch nie im Team arbeiten konnte...sie hätte immer alleine arbeiten müssen. Na super! Wir sind im Büro aber ein 5er-Team und ich sagte ihr, dass sie sich darauf einstellen müsse. Ihre Frage "Arbeiten Sie immer so korrekt hier?" hat mich dann doch schockiert. Ich bejahte und erklärte, dass das korrekte Arbeiten bei uns das A und O ist.

Ich bin hin- und hergerissen, habe ein schlechtes Gewissen, da ich mein Verhalten nicht richtig einschätzen kann. Bin ich wirklich unfair? Jetzt habe ich meinem Chef vorgeschlagen, dass sie während meines Urlaubs im Mai für eine Woche die Nachmittage alleine macht. Das wäre eine gute Bewährungsprobe. Ich musste das schon nach einer Woche machen! Mal schauen wir mein Chef sich entscheidet.

...im Moment gehe ich überhaupt nicht gerne zur Arbeit...es nervt...es kostet Kraft...ich schiebe Überstunden ohne Ende. Klar braucht man lange, bis man sich eingearbeitet hat, wenn man irgendwo neu anfängt. Aber dann hört man doch demjenigen zu, der einen einarbeitet. Genau das tut sie nicht. Ich erkläre ihr etwas, sitze daneben und sage 5mal das gleiche. 5 mal macht sie nicht das, was ich ihr sage.

JA HALLO! Wenn sie jetzt (nach 2 Wochen) schon meint sie wüsste alles...was gibt das erst in 3 Monaten??????

Das stehe ich nicht durch...niemals.