Donnerstag, 2. September 2010
Ach wäre ich doch standhaft...
...und diszipliniert, dann wäre es um einiges leichter in meinem Leben.

Jetzt habe ich für mich eine neue Regelung den Feierabend betreffend gefunden.
Fakt ist, dass ich nur sehr schlecht abschalten kann und mir die Arbeit auch über den Feierabend hinaus hinterher läuft.
Fakt ist, dass mich das in den letzten Jahren an den Rand eines (neudeutsch genannten) Burn-Out-Syndroms gebracht hat.
Fakt ist, dass das nicht wieder passieren darf.
Fakt ist, dass ich mich für alle nicht geschafften Arbeiten, alle nicht angerufenen Freunde/Verwandten/Bekannten, alle nur zu 99% perfekten Arbeiten und weiteren Dingen schuldig fühle.

Also was tun? Ich kann meinem Naturell entsprechend keine riesengroßen Schritte machen, bei denen ich vielleicht jemandem vor den Kopf stoßen könnte. Bei mir geht alles nur in Babyschritten.

Babyschritt Nummer 1 (ab sofort gültig): Wenn ich nach der Arbeit nach Hause komme, nehme ich mir 15-30 Minuten Zeit, um in Ruhe eine Tee zu trinken...kein Fernseh, kein Radio, kein Computer, keine Gespräche. Nur lesen ist erlaubt, oder dumm in der Gegend rumstarren, auf dem Balkon sitzen, den Hund kraulen.

Babyschritt Nummer 2: Erwartungen an mich selbst werden Stück für Stück reduziert, bis sie ein Maß erreichen, dass auch ich erreichen kann. Hier ist meine erste Amtshandlung, dass Staubflocken in der Wohnung nicht direkt vernichtet werden müssen, sondern eine gewisse Lebensdauer erreichen dürfen. Gleiches gilt für ungespültes Geschirr, welches mir beim Eintreten in meine Wohnung jeden Abend ins Gesicht springt, weil mein Mitbewohner seinen Spül noch nicht beseitigt hat.

Und jetzt gibts erst einmal eine Tasse Kaffee, bevor ich mich wieder in die Arbeit stürze, die sich bereits wieder zu einem bedrohlichen Berg auf meinem Schreibtisch aufgetürmt hat.

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