Mittwoch, 7. Juli 2010
Macht es eigentlich noch Sinn...
...dieses Leben?

Gestern habe ich mich im Schaufenster gesehen...meine Silhouette. Ich vermeide so etwas immer, wenn es denn möglich ist, denn es zieht mich runter. Ich hasse mein Aussehen...ich bin fett (und das liegt jetzt nicht an einer schlechten Selbsteinschätzung), häßlich und fühle mich verdammt wenig wert.
Stress lenkt meinen Tag...Stress auf der Arbeit (obwohl mir die Arbeit Spaß macht)...Stress wenn ich nach Hause komme, denn R. hat Ängste und "eingebildete" Krankheiten...Stress mit meinen Eltern (meine Mutter hat Parkinson, wie wir es vor kurzem bestätigt bekommen haben)...selbst Stress in meiner Freizeit.

Immer habe ich das Gefühl nicht zu genügen und ich fühle mich schuldig. Schuldig auf der Arbeit eine Sache vielleicht nicht zu 120% erledigt zu haben...schuldig R. kaum helfen zu können...schuldig, wenn ich auf R. genervt reagiere, weil ich das immer gleiche Klagen nicht mehr hören kann...schuldig, weil ich zu wenig Geduld für meine Mutter habe, wenn sie an mir herum nörgelt...schuldig, weil ich keine perfekte Hausfrau bin...schuldig, weil ich nicht alles schaffe, was eigentlich nötig wäre...schuldig, weil meine Disziplin zu wünschen übrig lässt...das könnte ich endlos weiterführen.

Dann kommt das Selbstmitleid und ich drohe darin zu ertrinken...warum die sexuelle Belästigung in meiner Kindheit...warum der Krebs...warum das Magenbluten...warum...warum...warum...WARUM IMMER ICH???

Was folgt ist die Verzweiflung, die Tränen und schließlich der Selbsthass; die Frage wo der Sinn liegt immer und immer wieder dagegen anzukämpfen, zu fliehen vor den dunklen Gedanken.
Wo ist MEIN Licht am Ende des Tunnels? Wo führt mich mein Weg hin?
Es ist so frustrierend...heute ist ein Tag, an dem ich einfach nicht mehr mag...nicht mehr will...nicht mehr kann, aber ich muss ja funktionieren...hier ein Lächeln, das nicht echt ist...hier ein witziger Spruch...dort aufmunternde Worte für einen Kollegen...alles nur Schein...alles Lüge und dann wieder die Schuld den Menschen nicht mein wahres Gesicht zeigen zu können.

Wo ist das Loch, in das ich mich verkriechen kann...

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